Sarah Broßart

Ich bin 1993 in Rheinland-Pfalz geboren und 2014 gemeinsam mit meiner Frau nach Rosenheim gezogen. Zum gleichen Zeitpunkt begann ich Biologie zu studieren, wobei ich meinen Schwerpunkt bei der Pflanzenzüchtung setzte. In meiner Freizeit nähe ich gerne (seit 2020 vor allem Masken).

2018 bin ich durch das Queer Café zu den Grünen gekommen. Steffi König hat das Queer Café ins Leben gerufen, weil sie mit Beate Walter-Rosenheimer eine Beratungsstelle für queere Menschen besuchen wollte, es in Rosenheim aber nichts gab. Nach ein paar Besuchen als Gast unterstütze ich jetzt bei der Organisation. Das Queer Café ist immer gut besucht und uns erreichen auch immer wieder Nachfragen nach Beratungsangeboten, es hat sich also gezeigt, dass der Bedarf durchaus vorhanden ist.

Seit 2020 bin ich Beisitzerin in der LAG Queer.Grün.Bayern und unterstütze unser Sprecher*innen Team bei der Organisation von Sitzungen sowie bei der inhaltlichen Auseinandersetzung unserer Themen, z. B. durch die Vorbereitung von Vorträgen.

Zusätzlich unterstütze ich meine Frau Victoria bei ihrem Wahlkampf. Auch wenn ich kein fester Teil des Wahlkampfteams bin, helfe ich oft mit, wenn etwas ansteht.

Auch bei einem privat organisierten queer Treff bin ich aktiv. Gemeinsam wollten wir 2020 eigentlich einen Rosenheimer CSD veranstalten, doch leider machte uns Corona einen Strich durch die Rechnung. Doch davon ließen wir uns nicht entmutigen und suchten stattdessen nach kreativen Lösungen. Wir veranstalteten dann ein Infostand am Ludwigsplatz mit zuvor aufgenommenen Videostatements. Außerdem gab es eine von mir organisierte Plakat-Aktion, bei der wir drei Litfaßsäulen in der Stadt mit den gängigsten queeren Flaggen plakatieren ließen.

Ich setze mich sowohl bei den Grünen als auch privat für die Rechte queerer Menschen ein, denn auch wenn gleichgeschlechtliche Paare jetzt heiraten dürfen, ist noch längst nicht alles getan. Meine Frau und ich werden z. B. regelmäßig für Schwestern gehalten, da der Gedanke von zwei verheirateten Frauen für die meisten Menschen so fern liegt, dass sie nach einer anderen Erklärung für unseren gleichlautenden Nachnamen suchen. Ein größeres Problem hätten wir, wenn wir uns für Kinder entscheiden würden, da wir dann nicht beide rechtlich Mütter sein könnten.

Bei dem Kampf für die Rechte queerer Menschen ist mir besonders wichtig, dass Transrechte und Frauenrechte nicht gegeneinander ausgespielt werden. Feministische Kämpfe wie das Recht auf körperliche Selbstbestimmung, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, gerechte Aufteilung der Care-Arbeit, Schutz vor Gewalt und noch viel mehr betreffen alle FLINTA (Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans, agender) Personen gleichermaßen, deshalb setze ich mich auch bei den Grünen dafür ein, das alle FLINTA Personen bei feministischen Kämpfen miteinbezogen werden. Die Grünen sind eine feministische Partei und das Frauenstatut hat schon sehr viel zur Gleichberechtigung der Frauen beigetragen. Doch auch bei uns stößt man immer wieder auf Widerstand, wenn manche Männer das Frauenstatut aussetzen wollen oder nicht verstehen, wozu wir das überhaupt brauchen. Aus diesem Grund sind Aktionstage wie der 8. März besonders wichtig, um immer wieder darauf aufmerksam zu machen, dass Frauen noch lange nicht gleichberechtigt sind und es in unserer Gesellschaft noch viel zu tun gibt.

Ich möchte diesen Aktionstag auch dafür nutzen, um darauf aufmerksam zu machen, dass nicht nur Frauen von dieser Ungleichbehandlung betroffen sind, sondern alle vom Patriarchat benachteiligten Geschlechter. Denn echte Gleichberechtigung gibt es erst, wenn alle Geschlechter gleichberechtigt sind.