Keine Einigung zum LKW-Verkehr auf der Brennerautobahn

Gestern traf sich der österreichische Bundeskanzler Christian Stocker mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Unter anderem sollte es dabei auch um die Entlastung der Brennerautobahn vom Schwerlastverkehr, die Blockabfertigungen und ein Slot System für LKW als Lösung gehen. Bei diesem System müssen die Speditionen vorher Zeitfenster buchen, in denen sie mit ihren LKW über den Brenner fahren dürfen. Ist ein Zeitfenster voll belegt, können keine weiteren LKW zur selben Zeit fahren. Sowohl Markus Söder als auch Bundeskanzler Friedrich Merz hatten sich im Vorfeld dieses Treffens für dieses System ausgesprochen. Entgegen der allgemeinen Erwartung gab es danach aber keine Einigung zum LKW-Verkehr auf der Brennerautobahn.

Dazu die Bundestagsabgeordnete und Obfrau der Grünen im Verkehrsausschuss Victoria Broßart:

„Wie jedes Jahr werden hunderte Familien zum Ferienbeginn im Stau stehen, weil LKWs die Brennerautobahn verstopfen. Wieder konnten weder der deutsche noch der österreichische Kanzler noch die italienische Regierungschefin eine gemeinsame Lösung finden. Selbst auf die halbgare Lösung des LKW-Slot-Systems konnte man sich nicht einigen.

Es zeigt sich wieder einmal: eine wirkliche Entlastung der Brennerautobahn wird nur die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Straße auf die Schiene bringen. Während Österreich und Italien schon fleißig am Brennerbasistunnel und Südzulauf bauen, muss Deutschland beim Brennernordzulauf endlich in die Gänge kommen.

Bis der endlich gebaut ist, brauchen wir trotzdem dringend eine kurzfristige Lösung. Kanzler Merz und Verkehrsminister Schnieder sind gefragt, sich endlich mit Österreich und Italien zu einigen. Bis dahin wünsche ich den Urlauberinnen und Urlaubern auf dem Weg nach Italien viel Geduld.“