Kandidat*innen für den Bezirks- und Landtagswahlkampf 2023 aufgestellt
Martina Thalmayr und Valentin Weigel gehen für die Rosenheimer Grünen ins Landtagsrennen. Michael Sasse und Jonas Turber Stimmkreiskandidaten für den Bezirkstag
Mit voller Unterstützung und ohne Gegenstimmen bestimmten die Rosenheimer Grünen am Vormittag des vergangenen Samstags im Rosenheimer Gasthof Höhensteiger während der Aufstellungsversammlung für die beiden Rosenheimer Stimmkreise ihre Kanditat*innen für die Landtags- und Bezirkstagswahlen im kommenden Jahr.
Im Stimmkreis 128 für den Westen des Landkreises wird die Sprecherin des Kreisverbandes, Martina Thalmayr antreten. Die 52-Jährige Betriebswirtin und Expertin für regionale Bio-Lebensmittelvermarktung leitet den Kreisverband seit 2020. Sie ist Fraktionssprecherin der Grünen im Bad Aiblinger Stadtrat und Kreisrätin. Bei den vergangenen Kommunalwahlen zwang sie den amtierenden Oberbürgermeister Stephan Schier in die Stichwahl und unterlag dem CSU-Mann äußerst knapp mit nur einem Prozentpunkt.
„Ich weiß genau, was es heißt, gegen die eingefahrenen Strukturen hier bei uns auf dem Land anzukämpfen“, versprach Thalmayr, „und ich werde dieses Mal mit Sicherheit die damals fehlenden 200 Wähler*innen von den grünen Inhalten überzeugen!“
Die Themen hier im Landkreis bräuchten eine hörbar grüne Stimme im Landtag: Sei es der Nordzulauf, der A8-Ausbau, der Gewässerschutz oder der über Jahrzehnte vernachlässigte Bus- und Bahnverkehr im Landkreis. „Ich werde im kommenden Jahr alles geben, um für diese Rosenheimer Stimme in München zu sein.“
Für den Bezirkstag wählten die Grünen Michael Sasse als ihren Kandidaten im Stimmkreis Rosenheim West. Der 33-jährige aus Kiefersfelden, hat in Innsbruck und Bordeaux Chemie studiert (Master of Science) und arbeitet als technischer Projektmanager in einer Unternehmensberatung. Seit seinem ersten Lebensjahr ist er nach einem Autounfall querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig die Stimme von Betroffenen in den wichtigen Entscheidungsgremien ist. Gerade im Bezirkstag werden die Weichen für eine gelungene Inklusion gestellt.“ Dort entscheide sich, ob es für Leute wie ihn geeignete Hilfsangebote gebe, um eine angemessene Ausbildung absolvieren zu können und einen Weg in den ersten Arbeitsmarkt zu finden.
Stimmkreis Rosenheim Ost
Valentin Weigel tritt für die Grünen in der Stadt Rosenheim und im Osten des Landkreises als Stimmkreiskandidat an. Der 29-jährige Rosenheimer hat in Heidelberg, Paris und Barcelona Rechtswissenschaften studiert und sein Rechtsreferendariat mit dem zweiten Staatsexamen und der Befähigung zum Richteramt abgeschlossen. Nach einem völkerrechtlichen Aufbaustudium in New York City (Master in International Legal Studies) promoviert er aktuell auf dem Gebiet des internationalen Klimaschutzrechts.
„Bereits während meines Studiums hat es mich geärgert, welche katastrophalen Gesetze die bayerische Staatsregierung schreibt“, so Weigel, „die CSU hat die Energiewende nicht verschlafen, sondern aktiv blockiert!“ Viele der vermurksten Vorgaben aus der Söders Staatskanzlei behindern bayerische Kommunen und private Investoren beim Ausbau von Photovoltaik- oder Windkraftanlagen und auch beim Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs. „Ich will mit euch aus diesem schwarzem Sumpf waten und Gesetze schreiben, die den Herausforderungen unserer Zeit und auch unserer globalen Verantwortung gerecht werden!“, so Weigel: „Am besten natürlich in grüner Regierungsverantwortung.“
Als Bezikstagskandidaten nominierten die Grünen den Sprecher der örtlichen Grünen Jugend Jonas Turber aus Eiselfing. Der 22-Jährige studiert derzeit Biotechnologie an der TU München. Turber bedauert es, dass der Landkreis Rosenheim mit seinen großen Bezirkskrankenhäusern derzeit noch keinen grünen Vertreter im Bezirkstag hat. „Ich wäre dort allerdings ein Sprachrohr der Jugend“, so Turber. Der Bezirk Oberbayern ist zuständig für die Kulturförderung. Es sei wichtig, dass dabei die Jugend mit geeigneten Angebote mitgenommen werde. Die verschiedenen Einrichtungen des Bezirks müssten für junge Leute attraktiver werden, um der unglaublichen Vielfalt bayerischer Kultur gerecht zu werden. „Da gibt es einiges zu tun“, so Turber.