Mit einem neuen Gesetzesentwurf will das Bundesverkehrsministerium die Grundlage für die Finanzierung des Deutschlandtickets für das Jahr 2026 schaffen. Ein entsprechender Referentenentwurf ist derzeit im Umlauf. Dieser sieht vor, dass Bund und Länder für das Jahr 2026 weiterhin jeweils 1,5 Mrd. Euro zuschießen. Über das Jahr 2026 hinaus ist aber keine Finanzierung im Entwurf vereinbart.
Dazu erklärt die Bundestagsabgeordnete und Obfrau der Grünen im Verkehrsausschuss, Victoria Broßart:
„Die Fortführung des Deutschlandtickets im kommenden Jahr ist an sich eine gute Nachricht, aber das ist auch schon das einzig Positive an diesem Gesetzesentwurf. Der Ausgleichsbedarf für das Deutschlandticket wird 2026 deutlich über 3 Mrd. Euro liegen. Sollten Bund und Länder wirklich an den jeweils 1,5 Mrd. Euro in diesem Entwurf festhalten, muss entweder der Ticketpreis schon wieder erhöht werden oder es droht dem ÖPNV eine massive Finanzlücke. Eine Ausdünnung des Angebots, weniger Fahrten oder sogar die Streichung ganzer Verbindungen würden die Folge sein. Der Bund würde den ÖPNV langsam ausbluten lassen. Darüber hinaus bleibt weiterhin die Frage nach einer langfristigen Finanzierung des Tickets offen. Ein fataler Fehler, der die Unsicherheit der Kund*innen weiter befeuert und somit das Ticket immer unattraktiver macht. Insbesondere Unternehmen hadern mit der Einführung eines Jobtickets, da ihnen die Sicherheit fehlt, dass das Ticket dauerhaft erhalten bleibt. Es ist Wahnsinn, jedes Jahr darüber zu debattieren, ob das Deutschlandticket eine Zukunft hat und ob der Preis erhöht werden muss. Stattdessen sollte die Bundesregierung endlich die Finanzierung langfristig sichern und den Ländern mehr Mittel zum Ausbau des ÖPNV bereitstellen. Die Finanzlücke beim Deutschlandticket könnte außerdem dadurch verringert werden, dass durch weitere Tarifoptionen, wie zum Beispiel die kostenlose Mitnahme von Kindern, noch mehr Kundinnen und Kunden gewonnen werden.“